Das Foyer ist
nicht nur aufwendig dekoriert, sondern bietet auch eine
Restauration mit einem breiten Angebot an Speisen und Getränken.
So wächst die Vorfreude auf die Vorstellung.
Der Kingdom Palace
auf Pützchens Markt
Ebenfalls neu ist
die Sitzeinrichtung, die komplett aus Schalensitzen besteht. In
den drei ansteigenden Logenreihen sind sie zusätzlich
gepolstert. Den Artisteneingang kennen wir aus dem Circus Louis
Knie, sein Namensgeber führt mit seiner typischen Handschrift
Regie.
Dolly Power
Dancers, Diane Dugard, Totti Alexis
Und so wird das Programm eröffnet mit einem Weihnachtsmedley von
Sängerin Lolita und dem energiegeladenen Tanz der Dolly Power Dancers, ergänzt um artistische Kostproben an den Strapaten,
mit Kubusjonglage, Partnerakrobatik und Hula-Hoop-Rotationen. Fünf
junge Damen und ein Herr sind hier aktiv. Mit diesem Programm
setzt die Direktion mehrfach auch auf besonders Originelles und
Rares. Und so erleben wir gleich nach dem Opening eine ganz
außergewöhnliche Tiernummer: die dressierten Hühner von Diane
Dugard und ihrem Partner Juan Cocho. Die Vögel laufen über die
Tierlehrerin, während sie einen Zeitlupen-Purzelbaum schlägt
oder einen Handstand drückt. Und auch das Glockenspiel
beherrscht das liebe Federvieh. Erstmals ist es Manuel Fischer
gelungen, die Familie Totti Alexis mit ihrer Clownerie zu verpflichten. Dabei benötigt Totti keine
Mitspieler aus dem Publikum, sondern setzt allein auf das
eigene komische und musikalische Können sowie seine umwerfende
Präsenz. Nachdem die Weißclownin, wunderbar gespielt von seiner
Ehefrau Charlotte, ihm verdeutlicht hat, dass Musizieren, Singen
und Tanzen verboten sind, versucht er es mit einem kühnen
Striptease. Zum versöhnlichen Ende darf er doch noch inmitten
der Manege Trompete spielen.
Sergei, Sarangua Ganzorig, Dolly Power Dancers
Eingeleitet von den Dolly Power Dancers, beeindruckt uns Sergei
mit seiner kraftvollen Akrobatik am Flying Pole. Mal hält der
junge Mann mit dem muskulösen Oberkörper sich nur mit den
Beinen, dann nur mit der Schulter und dem angewinkelten rechten
Arm am Requisit. Zum Schlusstrick springt er vom Boden an die
Stange und hält sich daran. Auf den Solisten folgt eine
Solistin. Sarangua Ganzorig zelebriert ihre eleganten Handstände
auf einem und auf zwei Armen. Dabei wird sie mit Livegesang und
Violinenspiel begleitet. Eine Darbietung als „Laserwoman“ hat
sich eine junge Frau aus dem Ensemble der Dolly Power Dancers
erarbeitet. Auf einer großen Box stehend, dirigiert sie das
Spiel der Strahlen, die daraus hervorleuchten, und verbindet
dies mit einer tänzerischen Choreographie. Das Lasergewitter
wird durch zusätzliche Strahlen komplettiert, die vom
Artisteneingang ausgehen. Das Chapiteau wird effektvoll
geradezu mit Licht geflutet. Ohnehin profitiert die ganze
Vorstellung vom hervorragenden, aufwendigen Lichtdesign.
Jabula Africa Troupe, Louis Knie jun.
In seinem zweiten Auftritt singt Totti Alexis den Musicalsong „Hello
Dolly“ und kämpft dabei mit der Tücke des Objekts, konkret mit
seinem Mikrofon. Um dessen oberes Ende zu erreichen, setzt er
eine Leiter ein. Nachdem ein „Requisiteur“ (sein Sohn Charlie)
ihm Hilfe zukommen lassen möchte, wirft das emporschnellende
Mikrofon die Leiter samt ihrem menschlichen Besatz um. Die
Herren der Jabula Africa Troupe zeigen eindrucksvolle Flüge
von Reckstange zu Reckstange und rotieren schließlich zu viert
am Requisit. Mit einem Instrumental aus dem „Phantom der Oper“
überbrückt das dreiköpfige Orchester mit u.a. Bandleader Tino
Aeby und Violinistin Asia Pływacz den Abbau. Die kleine
Formation sorgt in Kombination mit Sounds vom Band für
großartigen Klang. Richtung Pause geht es mit dem großen
Pferdeblock von Louis Knie jun.. Nach einem tänzerischen Auftakt
der Dolly Power Dancers zeigt er zunächst ein Schulpferd am
Zügel; eine Tänzerin zeichnet dessen Schritte mit ähnlichen
Bewegungen nach. Die anschließende Freiheitsdressur wird
mit sechs braunen Pferden in anspruchsvollen
Lauffiguren eröffnet und dann um sechs Schimmel zum veritablen
Zwölferzug erweitert. Mit einem wahren Festival von Steigern
findet die Nummer ihren Abschluss.
Noah Chorny, Diane
Dugard und Hund, BMX Riders
Auch Hälfte zwei wird mit einem Gesangsmedley
begonnen, doch
statt besinnlicher Klänge nunmehr mit Hits von Helene Fischer,
von „Phänomen“ bis „Atemlos“. Hervorragenden Anklang findet Noah Chorny mit seinen Kapriolen auf dem schwankenden Masten, der
hier als Straßenlaterne gestaltet ist. Nachdem die vorgesehene
Leiter zusammenfährt und nicht genutzt werden kann, erklimmt er
das Requisit ohne Hilfsmittel. Oben auf dem sich bedrohlich hin
und her neigenden Mast wird ihm scheinbar übel, sehr zum
Vergnügen des Publikums. Und für das ganz große Vergnügen sorgt
nochmals Totti Alexis, wenn er das gesamte Publikum zum Mitsingen
und zum „Tanz des glücklichen Tigers“ animiert. Dabei ist der
Komiker selbst in einen Anzug im Raubkatzen-Look gekleidet.
Jugendlichkeit und Modernität bringen die beiden „BMX Riders“ in
die Show. Auf ihren Rädern strampeln sie eine Art Schanze hinauf
und landen nach diversen Sprüngen – bis hin zum Salto auf dem
Rad – auf einer schrägen Rampe, die wieder zum Manegenboden
hinunterführt. Links und rechts der Konstruktion befinden sich
zwei Postamente, zwischen denen mit den Rädern hin- und
hergesprungen wird. Auch legt sich einer der beiden oben aufs
Requisit, während der andere mit dem Rad über ihn jumpt, dicht an seinem Körper vorbei. Auch auf einem
schmalen Brett, das oberhalb der Rampe angebracht ist, wird
wagemutig gelandet. Alles, was wir in Hälfte zwei sehen, hat bis
hierhin Seltenheitswert. Und nun wird es noch einmal origineller
– bei einem „Spaghetti-Entree“ der besonderen Art. Juan Cocho ist
der Kellner, sein Gast hat den Kopf eines Hundes und die Hände
von Diane Dugard. Auf diese Weise kann das Tier in wunderbarer
Interaktion von Mensch und Tier die servierten Spaghetti mit
Messer und Gabel essen.
Alex Monterrey,
Jabula Africa Troupe, Truppe Inke
Mit einem Can Can stimmen die Dolly Power Dancers
auf eine weitere Rarität ein, die Cowboyspiele von Alex
Monterrey. Dieser beweist seine hohe Geschicklichkeit, wenn er
einen Colt drehen, Peitschen knallen und Lassos rotieren lässt.
Nochmals hat das Quartett der Jabula Africa Troupe seinen Auftritt – nunmehr
mit Reifenspringen. Dabei wird auch eine Kombination von zwei
Reifen hintereinander sicher durchquert. In ihrem letzten
Auftritt ist die gesamte Familie Alexis in der Manege vereint.
Nun möchte Totti alleine Musik machen, doch da hat er die
Rechnung ohne seine beiden Söhne Charlie und Maxim gemacht.
Stolz werden die beiden Nachwuchskomiker in der 6. Generation
als die „Erben des Lachens“ präsentiert. Den Abschluss der Show
bildet die große Schleuderbretttruppe Inke aus der Mongolei.
Sprünge zum Sessel oder zum Vier-Personen-Hoch mit Stange sind
Eckmarken des umfangreichen Repertoires. Ausgiebig zelebriert
wird nochmals das Finale, in dem sich alle Künstler
verabschieden und Standing Ovations ernten.
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