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Rieger Adventscircus Heilbronn 2021/22
www.rieger-adventscircus.de ; 109 Showfotos

Heilbronn, 7. Januar 2022: Das Thema Circus gehört bei der familiengeführten Möbelhaus-Kette Rieger seit vielen Jahren fest zum Marketing-Mix. In den Häusern in Esslingen und in Heilbronn gibt es sogar jeweils einen Bereich mit professioneller Kinderbetreuung unter dem Motto „Circus Francesco Rieger“, benannt nach Seniorchef Franz Rieger. An mehreren Rieger-Standorten werden in den Sommer- und in den Weihnachtsferien immer wieder Circus-Vorstellungen in Chapiteaus auf den jeweiligen Parkplätzen angeboten. So lässt sich ein Shoppingtag zum Familienausflug upgraden.

Mitte 2019 wurde das neue Möbelhaus in Heilbronn eröffnet. Hier kommt der Stellenwert der Circus-Angebote in einem interessanten Detail zum Ausdruck: Auf dem Platz direkt vor dem Haupteingang wurden Ringe und Mastfüße in den Boden eingelassen, damit dort regelmäßig ein Circus aufgebaut werden kann, ohne die Pflastersteine zu zerstören. Eine Lösung, wie man sie vom Zürcher Sechseläutenplatz kennt.


Restauration draußen und drinnen 

Die Aktivitäten des Unternehmens Rieger bieten immer wieder auch Einkommensmöglichkeiten für traditionelle Circusfamilien, die mit der Ausrichtung der Angebote betraut werden. Viele Jahre währt insbesondere die Zusammenarbeit mit der Familie von Stefanie und Andreas Sperlich („Circus Fantasia“). In diesem Winter veranstaltet der älteste Sohn Billy einen Adventscircus vor dem Möbelhaus Rieger in Esslingen, seine Eltern tun dies vor der Heilbronner Filiale. Während das Gastspiel in Esslingen am 19. Dezember planmäßig zu Ende geht, wird in Heilbronn recht spontan ein zweites, fast vollständig verändertes Programm gespielt, dann vom 23. Dezember 2021 bis 9. Januar 2022. Wir sehen diese Variante. Etwa 80 Minuten dauert die Vorstellung, die ohne Pause gespielt wird. Für Kinder und Erwachsene beträgt der Einheitspreis zehn Euro auf allen Plätzen, egal ob auf den komfortablen Logenstühlen oder der Klappsitztribüne. Solche längeren Gastspiele bieten Andreas Sperlich die Möglichkeit, seine Leidenschaft für die liebevolle optische Gestaltung seines Unternehmens voll auszuleben. Der metallene Zaun mit dem geschwungenen, hohen Torbogen als Eingang umschließt den ganzen Circus. Schreitet man hindurch, stehen links und rechts zwei selbst gebaute Restaurationsstände im Stile nostalgischer Wagen zur Verfügung. Alles ist mit zahllosen Lichterketten geschmückt. Weitere Verkaufsstände bietet das Vorzelt, das gastronomische Angebot ist umfangreich. Im Hauptzelt dominiert der hohe, samtrote Artisteneingang mit dem halbrunden Portal das Bild. Die Bogenkonstruktion aus goldfarbenem Metall ist mit zahlreichen runden Leuchten geschmückt.


Karel Navratil, Anton Tarbeev und Katrina Markevich, Sasha 

Im Programm wirkt kein Mitglied der Direktionsfamilie mit, alle Künstler sind engagiert. So übernimmt der „Weihnachtmann“ die Begrüßung, allerdings nur mit Lippenbewegungen zum Playback. Der vorproduzierte Text wird aus dem Off eingespielt, was freilich etwas unpersönlich wirkt. Begleitet wird der Herr im roten Kostüm von vier Rentierfiguren vor einem Schlitten. Aus Fleisch und Blut sind dagegen die bekannten Salvini Clowns, die uns zunächst mit einem Glockenspiel empfangen. Dann lässt Anton Tarbeev alleine oder gemeinsam mit seiner Frau Katrina Markevich bis zu drei Diabolos fliegen. Zum Abschluss stapelt er auf seinem Kopf fünf Diabolos und vier Verbindungsstifte, die er sich nacheinander zuwirft – wohlbemerkt, während er auf einem Einrad balanciert. Mit außerordentlicher Beweglichkeit fasziniert die junge Kontorsionistin Sasha aus der Ukraine. Die klassisch gestaltete Darbietung wird auf einem runden Tisch mit Handstützen gearbeitet. Karel Navratil jongliert mit fünf Keulen und sieben Ringen. Auf seinem Kopf balanciert er eine Stange mit einem Haken und einer Schale am oberen Ende. Damit lassen sich die Ringe und ein ebenfalls in die Luft geworfener Ball fangen. Mit viel Spaß und Schabernack blödeln sich die Salvini Clowns durch ihre verrückte Küche. Topf und Teller, Gummihuhn und Plastikeier gehören zu den Requisiten dieses klassischen Entrees. Natürlich werden auch die musikalischen Fähigkeiten demonstriert, am Xylophon und mit dem Saxofon.


Katrina Markevich, Sasha, Manuela Barlay

Das einzige Tier in der Vorstellung ist der Hund von Katrina Markevich. Dieser macht auf ihrem Kopf Männchen, während sie sich in den Spagat gleiten lässt und wieder aufrichtet. Viele Sprünge und anderes mehr gehört ebenso zum Repertoire dieser harmonischen Dressurnummer. Ein ganz klassisches Genre bieten Mike Togni und seine Frau Manuela Barlay mit ihren tanzenden Tellern. Offenbar absichtliche Pannen und reichlich zerbrochenes Porzellan sollen die Spannung steigern. Mir persönlich ist das Treiben zu sehr in die Länge gezogen, gibt es zu viele Scherben, doch dem Publikum scheint die Nummer zu gefallen. Groß ist der Jubel, als sich schlussendlich auf jedem der elastischen Stäbe ein Teller dreht. In ihrem zweiten, recht kurzen Auftritt überzeugt uns Sasha nochmals von ihrer Biegsamkeit – nunmehr in einer Akrobatik am Luftring, begleitet vom Eiskönigin-Hit „Let it go“ und Schneemann Olaf am Boden.


Salvini Clowns, Katrina Markevich, Familie Togni

Auch die Salvini Clowns sind nochmals zu erleben und erzielen mit ihrem komischen Auto einen Heiterkeitserfolg. Das Gefährt entwickelt ein amüsantes Eigenleben. Katrina Markevich lässt bei ihren Antipodenspielen die Teppiche kreisen, wie das übrige Ensemble einigermaßen unbeeindruckt vom eigenwilligen Licht. So bewegt sie zwei Teppiche mit den Füßen und jongliert dabei drei Bälle mit den Händen. Seit einiger Zeit hat sie ihr Repertoire erweitert. Zum einen bewegt sie einen Tisch mit den Füßen, zum anderen eine lange Stange mit zwei aufgespannten Regenschirmen an den Enden. Bei letzterem Kunststück jongliert sie auch noch zwei Teppiche mit den Händen. Einen äußerst fröhlichen Abschluss und eine gut gefüllte Manege bietet die Familie Togni mit den Geschwistern Mike junior und Sharon sowie ihrer Mutter Manuela Barlay mit ihren rasanten Lassospielen. Die sympathischen Akteure reichen sich bei gemeinsamen Tricks die drehenden Lassos weiter, sie springen durch die rotierenden Seile und kombinieren dies mit Seilspringen. Im Finale verabschiedet sich das elfköpfige Ensemble von einem zufriedenen Publikum. Die Abschiedsworte spricht Weißclownin Pav Salvini, die zuvor auch mit Ansagen aus dem Off moderiert hat.

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Text und Fotos: Markus Moll